Zugegeben: Mediation ist ein sperriger Begriff und das Verfahren in Deutschland noch nicht sonderlich bekannt. Dennoch erfreut es sich zunehmender Beliebtheit, erkennen doch vor allem Unternehmen die Vorteile dieser strukturierten Konfliktlösung.

Inhalt

Was ist Mediation?

Wo liegen die Vorteile?

Was macht ein Mediator?

Wann ist ein Mediator sinnvoll?

Der Mediations-Vertrag

Was ist Mediation?

Der lateinische Begriff Mediation bedeutet so viel wie „Vermittlung“. Zwei oder mehr Parteien haben einen Konflikt untereinander oder geraten in Streit. Überall, wo Menschen miteinander interagieren, ob privat, beruflich oder auf politischer Ebene, können Störungen auftreten. Dabei spielt die Art und Weise der „Kommunikation“ eine besondere Rolle. Wo kommuniziert wird – wie auch immer – lauern Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten.

Nicht selten eskaliert ein Konflikt in mehreren Stufen, von einer anfänglichen Verstimmung bis hin zum Bestreben der totalen Vernichtung des Gegners. Prallen erst einmal Standpunkte aufeinander, möchte jeder als Gewinner aus dem Diskurs hervorgehen. Manchmal koste es, was es wolle!

Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur außergerichtlichen Konfliktlösung. Ziel ist es, zerstrittene Parteien wieder miteinander ins Gespräch zu bringen. Dazu suchen sie gemeinsam und freiwillig einen Mediator auf. Er steht allen Parteien gleichermaßen („allparteilich“) unterstützend zur Seite, um eine Gesprächsbasis zu schaffen, die Wünsche und Bedürfnisse zutage treten lässt. Wer die tatsächlichen Interessen des jeweils anderen verstehen lernt, ist eher bereit, an einer einvernehmlichen Lösung zu arbeiten, mit der alle Beteiligten dauerhaft leben können. Das Ziel ist also eine Win-Win-Situation. Mediation kennt keine Verlierer!

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Wo liegen die Vorteile?

• Einen Termin beim Mediator bekommt man schneller als einen vor Gericht.
• Ein Streit kann in wenigen Sitzungen beigelegt werden. Ein Rechtsstreit vor Gericht zieht sich häufig über Monate und Jahre.
• Die Konfliktparteien arbeiten eigenverantwortlich und aktiv mit
• Man kann auch zukünftig noch partnerschaftlich miteinander umgehen. Ein Sieg vor Gericht bedeutet dagegen häufig das Ende der Beziehung.
• Eine Mediation ist i.d.R. günstiger als ein langwieriger Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang.
• Im Verfahren gilt Verschwiegenheit. Die Öffentlichkeit bleibt außen vor.
• Die meisten Teilnehmer am Mediationsverfahren sind mit Verlauf und Ergebnis zufrieden.
• Wenn keine Einigung erzielt wird, bleibt der Rechtsweg offen.

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Was macht ein Mediator?

Ein Mediator unterstützt Streitende bei der Suche nach einer friedlichen Konfliktlösung, idealerweise schon bevor der Weg einer kostspieligen und langwierigen Auseinandersetzung vor Gericht eingeschlagen wird.

Ein Mediator ist ein Vermittler zwischen streitenden Parteien. In der Regel wurde zuvor schon alles versucht, eine Lösung zu finden und einen Konsens herzustellen. Doch stattdessen ist kein Ende in Sicht. Die Fronten verhärten sich und immer mehr Emotionen kommen ins Spiel. Im fortgesetzten Stadium geht es längst nicht mehr um eine Einigung. Bestenfalls ziehen sich die Kontrahenten zurück. Im schlimmsten Fall wird mit offenem Visier gekämpft.

Warten Sie nicht so lange! Ziehen Sie möglichst frühzeitig eine Mediation in Betracht!
In einem (telefonischen) Vorgespräch fragt er die Rahmendaten ab: Wer ist involviert? Um welches Thema bzw. Anliegen geht es? Eignet sich dieses für eine Mediation? Wenn Ja, erläutert er den Prozess und die Prinzipien der Mediation. Ein seriöser Mediator stellt auch gleich Kostentransparenz her und informiert über den zu erwartenden zeitlichen Aufwand. In der Regel teilen sich die Konfliktparteien die Kosten zu jeweils gleichen Teilen. Zum Schluss des Vorgespräches wird ein Termin vereinbart und wo das erste Treffen stattfinden soll.

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Wann ist ein Mediator sinnvoll?

Damit ein Mediator erfolgreich vermitteln kann, müssen zunächst einmal beide Seiten daran interessiert sein, den Streit einvernehmlich zu lösen. Mediation funktioniert nur auf freiwilliger Basis. Es geht nicht darum, einen Gewinner zu definieren, sondern darum, eine höhere Eskalationsstufe zu verhindern, indem die Parteien gemeinsam einen Kompromiss finden.

Kurz: Ob bei Ärger mit Nachbarn, Geschäftspartnern oder bei einem Streit innerhalb der Familie – ein Mediationsverfahren kann ein guter Weg zur Beilegung eines Streits sein. Gerade dann, wenn auch zukünftig eine Zusammenarbeit oder ein Zusammenleben möglichst angenehm sein soll.

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Der Mediations-Vertrag

Basis einer Mediation bildet der Mediationsvertrag. Der Inhalt ist häufig sehr individuell und wird zwischen den Beteiligten einer Mediation abgestimmt. Der Vertrag beinhaltet im Wesentlichen:

  • Gegenstand der Mediation
  • Ziel und Ablauf der Mediation
  • Regeln der Mediation (Offenheit, Fairness, Respekt)
  • Vertraulichkeitsvereinbarung
  • Beendigung einer Mediation
  • Dokumentation und Schlussvereinbarung
  • Vergütung

Der Mediationsvertrag wird von allen Konfliktparteien unterzeichnet.

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